10 Jahre Gewaltschutzgesetz - 11 Jahre STOP

Rund 70 Expertinnen und Experten aus dem polizeilichen, juristischen und psychosozialen Bereich, aus Stuttgarter Beratungsstellen und Frauenorganisationen treffen sich heute (26. Juni) im Stuttgarter Rathaus. Bei der Fachtagung der städtischen Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern geht es darum, das Gewaltschutzgesetz unter die Lupe zu nehmen sowie das Interventionsverfahren STOP konstruktiv zu begleiten und weiter zu entwickeln.





“Wir haben im Bereich STOP viel erreicht in den letzten elf Jahren. Die Kooperation der Interventionspartner ist sehr effizient. Dank der Unterstützung des Gemeinderats konnten die Bereiche Opfer-, Täterarbeit und Kinderschutz erfolgreich ausgebaut werden. Zukünftig liegt unser Schwerpunkt im Präventionsbereich bei Kindern und Jugendlichen und in der Einbeziehung weiterer Akteurinnen und Akteure aus dem Umfeld der Betroffenen. Dazu gehören etwa Ambulanzen der Kliniken, Lehrkräfte, und Erzieherinnen und Erzieher, Jugendsozialarbeiter und -sozialarbeiterinnen, Betriebe“, so das Fazit von Dr. Ursula Matschke, Leiterin der Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern. “Es geht um Sensibilisierung und Erkennen, wann Gewalt in den Familien vorkommt und wie zu reagieren ist. Die Hilfestrukturen sollen nicht nur abgestimmt, sondern auch mehr bekannt gemacht werden. Vor allem sollte das Thema Häusliche Gewalt in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern verankert werden.“

Der Leiter der Kriminalpolizei Stuttgart, Reinhold Hepp, legt besondere Aufmerksamkeit auf die Kinder in gewaltbelasteten Partnerschaften. “Bei häuslicher Gewalt gegen die Mutter - in seltenen Fällen auch gegen den Vater - sind Kinder fast immer betroffen“, sagte Hepp. “Sie beobachten Gewalt und Auswirkungen von Gewalt oder erleiden gar selbst Gewalt. Beides hat gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder. Hier gilt es, die erfolgreiche Zusammenarbeit der Interventionspartner von STOP, wie Kommunalvertreter, Polizei und Justiz weiter zu verzahnen, um den Informationstransfer zu verdichten, Erkenntnisse zu gewinnen, und gezielt Schritte zur Hilfe für die betroffenen Kinder zu veranlassen.“

Reformbedarf sieht auch die Strafrechtlerin Dagmar Freudenberg: “Die Strafvorschrift des Paragraf 4 Gewaltschutzgesetz, mit der ein Strafrahmen von Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr bei Verstößen gegen eine zivilrechtliche Gewaltschutzanordnung angedroht wird, qualifiziert diese Straftat als Bagatelldelikt und gibt ihr damit in der Strafverfolgung ein geringeres Gewicht als der Fischwilderei. Nicht zuletzt aus diesem Grund werden in der Praxis immer noch Fälle häuslicher Gewalt von der Staatsanwaltschaft wegen Geringfügigkeit eingestellt“, so die Strafrechtlerin Dagmar Freudenberg.

Interventionspartner im Rahmen von STOP:

  • Landeshauptstadt Stuttgart
  • Beratungszentrum des Jugendamtes
  • Amt für öffentliche Ordnung (AföO)
  • Sozialamt
  • Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern
  • Polizeipräsidium Stuttgart
  • Staatsanwaltschaft Stuttgart
  • Fraueninterventionsstelle (FIS)
  • Männerinterventionsstelle (MIS)
  • Krisen- und Notfalldienst Stuttgart (KND)
  • Kinderschutz-Zentrum Stuttgart
  • Neustart - Gerichtshilfe
  • Zeugenbegleitung



Artikel lesen
Kunst wo keiner sucht ?

Kunst wo keiner sucht ?

Auf der Stuttgart Rot zugewandten Seote der Stadtbahnhaltestelle Kelterplatz in Zuffenhausen, direkt an der Tiefgarageneinfahrt zum Ärztehaus, befindet sich die Umspannstation Haldenrainstraße 23/1 der Stuttgart Netze. Das versteckte Stromhäuschen.....
mehr Infos





Kommentare :

Kommentieren Sie diesen Artikel ...

Abonnieren (Nur Abonnieren? Einfach Text freilassen.)


Löschen





 
 
Werbung
Tageszeitungen zum Probe lesen
Lesen Sie Ihre regionale oder überregionale Tageszeitung völlig gratis zur Probe.
Abo Stuttgarter Nachrichten
 
Werben Sie ab 5 Euro
Werden Sie unser Werbepartner!
 






Surftip der Woche:

Verbrecherjagt | Telefonspam | Wohnmobilreisen