Alkoholprävention bei Jugendlichen: Europäischer Städte-Kongress im Stuttgarter Rathaus

Vom 5. bis 7. Oktober 2011 diskutieren Vertreter aus neun europäischen Städten in Stuttgart, wie sie alkoholbedingte Ausschreitungen in der Partyszene besser verhindern können. Die Veranstaltung ist Teil des Projekts "Safer Drinking Scenes" (SDS).





Alkoholprävention bei Jugendlichen: Europäischer Städte-Kongress im Stuttgarter Rathaus

04.10.2011 Kinder/Jugend
Vom 5. bis 7. Oktober 2011 diskutieren Vertreter aus neun europäischen Städten in Stuttgart, wie sie alkoholbedingte Ausschreitungen in der Partyszene besser verhindern können. Die Veranstaltung ist Teil des Projekts “Safer Drinking Scenes“ (SDS).
Der Bürgermeister für Recht, Sicherheit und Ordnung, Dr. Martin Schairer: “Zu Stuttgarts attraktivem Nachtleben gehört auch, dass sich die Partygänger und Bürger sicher durch die Stadt bewegen können. Dazu haben wir in Stuttgart eine erfolgreiche Strategie. Bei der Fachtagung werden mit internationalen Experten unsere Ansätze diskutieren, sie erfahren auch mehr über die Einsatztaktik der Polizei und erhalten auf dem Volksfest einen persönlichen Eindruck von unserer Alkoholprävention.“ Fachlich unterstützt wird die Tagung vom französischen Gesundheitsministerium, der Universität Leeds und einer Pariser Spezialklinik gegen Alkoholmissbrauch. Zu den Stuttgarter Maßnahmen gehört die Aktion Night-Watch. “Wer in einem der angeschlossenen Clubs oder Bars auf der Theodor-Heuss-Straße randaliert, erhält nicht nur in dieser Bar, sondern in allen Partnerlokalen Hausverbot. Wichtig dabei ist eine abschreckende Wirkung auf den Störer“, so Michael Kayser, Leiter der Stabsstelle Kommunale Kriminalprävention. Dem Störer drohe, wegen Hausfriedensbruchs belangt zu werden. Dieses Konzept wird auch in einige Festzelte beim Frühlings- und Volksfest angewendet. Seit Mai 2010 setzen Ordnungsbehörden und Polizei jugendliche Testkäufer ein, um die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes, insbesondere beim Verkauf von alkoholischen Getränken, zu überprüfen. 36 Mal wurden im vergangenen Jahre Supermärkte, Kioske und Tankstellen im Stadtgebiet getestet. Den Minderjährigen wurde in über 60 Prozent der Fälle Alkohol verkauft. Die Verstöße wurden mit Bußgeldern geahndet. Bei einem erstmaligen Verstoß beträgt das Bußgeld in der Regel 300 Euro für Angestellte und Beschäftigte, 2.000 Euro für Gewerbetreibende. “Die Präventionsarbeit zeigte erste Erfolge: Im Innenstadtbereich, der besonders bei Jugendlichen und Heranwachsenden bevorzugt zum Feiern aufgesucht wird, wurde kein Alkohol an die Testkäufer abgegeben“, so Kayser. Wer beim abendlichen Feiern Alkohol trinkt, soll anschließend sicher nach Hause kommen. Daher gibt es in Stuttgart ein attraktives Nachtbus-Angebot. Mit den Nachtbussen werden die Partygänger aus der Stuttgarter Innenstadt in den Nächten der Wochenenden in die umliegenden Regionen gefahren. Vom zentral gelegenen Schloßplatz bringen die Busse im Stundentakt Menschen sicher nach Hause. Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart hat bereits 2008 ein Alkoholkonsumverbot für den Nahverkehr der Region in seinen Beförderungsbestimmungen verankert. Damit soll das Sicherheitsgefühl in öffentlichen Verkehrsmitteln erhöht werden. Ein Verstoß wird nicht bestraft. Der Konsument muss seine offene Flasche an der nächsten Haltestelle ausleeren - oder mit dieser aussteigen.  Um Straffälligkeit von jungen Menschen zu verhindern, gründeten Vertreter der öffentlichen und freien Jugendhilfe und Polizei Ende der Neunziger Jahre die AG Jugendkriminalität. Dank der Vernetzung können Jugendentwicklungen in Stuttgart erkannt und die Maßnahmen und Interventionen abgestimmt werden. Die gute und von gegenseitiger Akzeptanz getragene Zusammenarbeit trägt dazu beim, den sozialen Frieden in Stuttgart zu erhalten. 2010 wurden diese Strukturen auf die Region Stuttgart übertragen. Der Grund: Die Region ist immer mehr ein Ballungs- und Freizeitraum für junge Menschen. An der neu gegründeten AGJ-RegioS nehmen die Partner der Landkreise Rems-Murr, Ludwigsburg, Böblingen, Esslingen und der Landeshauptstadt teil. “Safer Drinking Scenes“ ist ein Projekt des Europäischen Forum für Urbane Sicherheit Projekt (EFUS). In dieser Pariser Organisation kooperieren rund 300 europäische Kommunen zu Themen der Sicherheit und der Kriminalprävention. Um von diesem Erfahrungsschatz zu profitieren und selbst erfolgreiche Projekte vorzustellen, wurde die Stadt Stuttgart 2008 als erste deutsche Kommune Mitglied des EFUS. Mittlerweile haben sich zehn deutsche Mitglieder zum Deutsch-Europäischen Forum für Urbane Sicherheit - DEFUS e.V. zusammengeschlossen.   Informationen zu EFUS und DEFUS sind online zu finden unter:   www.efus.eu und www.defus.org  
 



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Daher ist die eigentliche Zahl wesentlich höher, denn zwischen Ansteckung und Ausbruch vergehen 3-5 Tage. Und viele Menschen haben kaum Symptome oder verwechseln es mit einer Erkältung.

Auch stecken diese Menschen eigentlich keinen mehr.....
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