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“Kindermodul“ als neuer Baustein von STOP 1
2.05.2011 Soziales
Seit zehn Jahren arbeiten verschiedene Institutionen und Beratungsstellen gemeinsam unter dem Dach der “Stuttgarter Ordnungspartnerschaft gegen häusliche Gewalt“ (STOP) mit dem Ziel, häusliche Gewalt zu verhindern. 2010 gab es in Stuttgart rund 600 Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt. In über 60 Prozent der Haushalte waren davon Kinder betroffen. Gut 300 der Polizeieinsätze endeten mit einem Platzverweis.
“Als neuer Baustein der Ordnungspartnerschaft ist nun das ′Kindermodul′ hinzugekommen, mit dem betroffenen Männern ermöglicht wird, ihre eigenen in der Kindheit durchlittenen Gewalterfahrungen zu bearbeiten“, erklärte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Dr. Ursula Matschke bei einem Pressegespräch im Stuttgarter Rathaus am Donnerstag, 12. Mai. “Die Erfahrungen mit dem ′Kindermodul′ zeigen, dass die Männer mit großer Betroffenheit reagieren und bei ihnen ein Umdenken stattfindet“, so die Gleichstellungsbeauftragte. Ein Teil des Kindermoduls ist, dass Männer in die Rolle ihrer Kinder schlüpfen und erfahren dabei, wie es diesen bei Gewaltausbrüchen geht. Bisher wurde das “Kindermodul“ als Pilotprojekt von der Abteilung für individuelle Chancengleichheit finanziert. “Ziel ist es aber, dieses in die Regelförderung des Gewaltsensibilisierungstrainings zu integrieren.“
Gewalttätig gewordene Männer suchen selten von sich aus Beratung und Hilfe. Dr. Matschke: “Sie neigen dazu, ihre Gewalttaten zu leugnen, zu bagatellisieren oder zu rechtfertigen. Die Staatsanwaltschaft kann hier die Motivation zu einer Täterberatung oder zu einem Anti-Gewalttraining stärken.“ In diesem Zusammenhang ist ein wichtiger Partner von STOP die Männerberatungsstelle (MIS) der Sozialberatung Stuttgart e.V. Sie ist seit Beginn des Interventionsverfahrens Bestandteil von STOP. Seit 2005 wurden mehr als 600 Personen beraten oder haben ein Gewaltsensibilisierungstraining durchlaufen. Bekannt geworden sind in diesem Zeitraum nur 30 Rückfälle. Eberhard Müller, Geschäftsführender Vorstand der Sozialberatung Stuttgart e.V, erklärt diesen Erfolg vor allem damit: “Der Täter wird mit den Auswirkungen des eigenen Gewaltverhaltens konfrontiert und übernimmt die Verantwortung für seine Taten. Dies führt zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung.“
Nur was sollen diese Massentests bringen ? Verwertbare Ergebnisse wohl kaum. Danach wird man sicher ein paar hundert neue Fälle finden, denn irgendwoher muss die Krankheit ja kommen die zur Zeit mal hier mal dort auftaucht.<.....
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