Freie Duale Fachschule startet ins neue Ausbildungsjahr

19 Frauen und Männer beginnen jetzt ihre Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher an der Freien Dualen Fachschule für Pädagogik in Stuttgart. Sie profitieren von einem dualen System mit wechselnden Theorie- und Praxisphasen und von moderner Pädagogik.





Vor allem: Sie beziehen vom ersten Jahr an ein Ausbildungsgehalt. Das gab es für Auszubildende in diesem Bereich bislang nicht. Doch der akute Fachkräftemangel in der Frühpädagogik macht neue, attraktivere Ausbildungskonzepte nötig.

 

Stuttgart, 4. September 2012. In einem Jahr gilt der individuelle Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren. Dann, so errechnete das Deutsche Jugendinstitut (DJI), werden rund 25.000 Stellen in Kindertagesstätten und Krippen unbesetzt sein. „Wir tun uns wie alle Träger schwer, qualifiziertes Personal zu finden“, sagt Waltraud Weegmann, Geschäftsführerin des Konzept-e-Netzwerks, dessen freie Träger für 2012 und 2013 die Eröffnung weiterer zehn Kindertagesstätten planen.

 

Ausbildungsgehalt von Beginn an

Um diesem Mangel zu begegnen und um für eine vielfältige, anregungsreiche Pädagogik ebenso vielfältiges und gleichzeitig hoch qualifiziertes Personal zu bekommen, eröffnete das Konzept-e-Netzwerk 2011 eine erste eigene Ausbildungseinrichtung: die Freie Duale Fachschule für Pädagogik in Stuttgart. Jetzt startet eine weitere Fachschule nach gleichem Modell in Karlsruhe. Das praxisintegrierte Ausbildungskonzept bietet von Beginn an ein Ausbildungsgehalt (703 Euro im ersten, 799 Euro im dritten Jahr) und schließt das bislang an einen unbezahlten zweijährigen Schulbesuch anschließende Anerkennungsjahr ein. Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger, die bereits einen Beruf erlernt haben und in diesem Beruf mindestens ein Jahr gearbeitet haben, können ein Ausbildungsgehalt von bis zu 1.200 Euro beziehen. Die praktische Ausbildung erfolgt in der Regel in einer element-i-Einrichtung eines Trägers aus dem Konzept-e-Netzwerk.

 

Nachfrage belegt: Das Konzept ist attraktiv

Dass dieses Angebot gut ankommt, zeigt die Resonanz: Rund 200 Bewerbungen – ein Drittel von Männern – gingen auf die 34 Ausbildungs- und Praxisplätze an den Freien Dualen Fachschulen in Stuttgart und Karlsruhe ein. Anfang September startet der nächste Jahrgang in Stuttgart mit der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin bzw. zum staatlich anerkannten Erzieher. Elf Frauen und acht Männer zwischen 18 und 50 Jahren sind dabei - viele von ihnen Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger. „Das Konzept hat offensichtlich genau die Personen angesprochen, die wir suchen. Wir haben aufgeschlossene, neugierige Menschen mit vielfältigen Interessen und Lebenserfahrung gewonnen. Wir freuen uns besonders, dass so viele Männer dabei sind. Im Sinne einer vielfältigen und geschlechtergerechten Pädagogik in unseren Kindertagesstätten ist es uns wichtig, den Anteil männlichen Fachpersonals stetig zu erhöhen“, betont Schulleiterin Eva Lang.

 

Voraussetzungen für eine Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher

Die Fachschülerinnen und -schüler bringen einen mittleren Bildungsabschluss mit und können den Abschluss eines Berufskollegs für Praktikantinnen und Praktikanten, eine ein- bzw. zweijährige praktische Tätigkeit in einer pädagogischen Einrichtung mit Kindern bzw. Jugendlichen (zum Beispiel Freiwilliges Soziales Jahr, FSJ, oder Bundesfreiwilligendienst, BFD) oder eine pädagogische Erstausbildung nachweisen. Fachschülerinnen und Fachschülern mit einer (Fach)Hochschul-Zugangsberechtigung reicht eine praktische pädagogische Vollzeittätigkeit von sechs Wochen am Stück aus.

 

Moderne Lehr- und Lernmethoden

Während der dreijährigen Vollzeitausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher wechseln Theorie- und Praxisphasen im Dreimonatsrhythmus, ein Blended-Learning-Konzept verbindet Präsenzeinheiten, Blockseminare, Selbststudium, E-Learning und das Lernen in Gruppen. Mit diesem modernen Lehr- und Lernkonzept möchte die Fachschulleitung motivierte Menschen anziehen, die ihr Lernen gerne selbstverantwortlich gestalten.

 

Übrigens: Auf Initiative des Kultusministeriums ist jetzt an insgesamt 31 Fachschulen für Sozialpädagogik in Baden-Württemberg eine praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher möglich.

 

Hintergrund:


Die Gründung der Freien Dualen Fachschulen für Pädagogik steht auch im Zusammenhang mit dem Bestreben, mehr Männer für den Beruf des Erziehers zu gewinnen. Die Konzept-e für Bildung und Soziales führt dazu im Rahmen des ESF-Modellprogramms "MEHR Männer in Kitas", das vom Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFJFS) sowie dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert wird, eine Kampagne zur Gewinnung männlicher Fachkräfte durch.


ESF-Modellprogramm „MEHR Männer in Kitas“


Erfahrungen sammeln, übertragen und nachhaltig Wirkung entfalten


„Männer sind aufgefordert, Erziehungswelten mit zu gestalten. Also die Welt ihrer Kinder.“ (Männlicher Erzieher, 29 Jahre)


„MEHR Männer in Kitas“ – Das sind 16 Modellprojekte mit 1.300 Kindertageseinrichtungen in 13 Bundesländern, die mit insgesamt gut 13 Millionen Euro gefördert werden. Bis Ende 2013 werden sie Wege finden, mehr männliche Fachkräfte für Kitas zu gewinnen. Das Programm wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert und ist Teil der gleichstellungspolitischen Gesamtinitiative „Männer in Kitas“.


Eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte und Maßnahmen, wie Schüler-Praktika, Schnuppertage, Freiwilligendienste und Programme für Mentorinnen und Mentoren werden eingesetzt und ausgewertet. Hinzu kommen aktive Väterarbeit, die Auseinandersetzung mit dem Thema „Geschlecht“ sowohl während der Berufsfindung junger Männer wie auch im Kita-Alltag. Runde Tische und Netzwerke männlicher Erzieher werden dazu beitragen, in ganz Deutschland mehr Männer für den Beruf des Erziehers zu gewinnen.

Die Erfahrungen aus den Modellprojekten werden überregional an Kita-Träger weitergegeben.

Mehr Informationen zum ESF-Modellprogramm „MEHR Männer in Kitas“ unter:



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