Freiwilliges Soziales Jahr in Kultur und Politik gestartet

Die Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport, Dr. Susanne Eisenmann, hat am Montag, 13. September, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des neunten Gemeinnützigen Bildungsjahres (GBJ) bei der Landeshauptstadt Stuttgart begrüßt.





 

Die 32 Abiturientinnen und Abiturienten hatten am 1. September ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Kultur und Politik bei Bezirksämtern und Kulturinstitutionen der Stadt angetreten.

„Ich kann Sie alle nur beglückwünschen, dass Sie sich für dieses Angebot entschieden haben“, sagte Susanne Eisenmann. „Sie haben ein anspruchsvolles Jahr vor sich. Sie werden viel lernen, und natürlich erhoffen auch wir uns einen reichen Gewinn durch Ihre Tätigkeit für die Gemeinwesenarbeit in den Stadtbezirken, den beteiligten Stabsstellen und in den mitwirkenden Kulturinstitutionen.“

Die Bürgermeisterin dankte dem Kooperationspartner der Stadt, der Landeszentrale für politische Bildung, die die Angebote im Bereich der allgemeinen politischen Bildung seit Anfang an ganz wesentlich trage. Außerdem sprach Susanne Eisenmann die unsichere Zukunft des zivilen Ersatzdienstes an, die auch die GBJ-Verantwortlichen in Stuttgart bewege. Doch wie auch immer auf Bundesebene entschieden werde, mache sie sich um die künftige Nachfrage von Seiten der Abiturientinnen und Abiturienten keine Sorgen. „Das Interesse an zusätzlichen Qualifikationen und Erfahrungen, die der direkte Weg vom Abitur in die Berufsausbildung nicht bieten kann, wird weiter wachsen. Das GBJ bietet die Chance zu einem Orientierungsjahr auf freiwilliger Basis, in dem die Abiturienten viel lernen.“ Persönlichkeitsbildung, Kreativität und Engagement seien die Schlüssel zum späteren beruflichen Erfolg. Auch um die Seite der Institutionen, die die Chancen, die im GBJ liegen, be- und ergreifen, müsse sie sich keine Gedanken machen. Denn in Stuttgart gebe es eher zu viele als zu wenige Interessenten.

Zu den am GBJ teilnehmenden Bezirksämtern zählen Bad Cannstatt, Botnang, Feuerbach, Ost (Innere Stadtbezirke), Möhringen, Plieningen-Birkach, Stammheim und Weilimdorf. Nach dem Erfolg des vergangenen Jahres beteiligt sich bei den Kulturinstitutionen erneut die Akademie für Gesprochenes Wort. Weitere interessante Aufgaben bieten die Junge Oper und die Theaterpädagogik beim Schauspiel der Staatstheater Stuttgart, die Stuttgarter Schauspielbühnen, die Domsingschule St. Eberhard, die Stuttgarter Philharmoniker, die Musikschule Stuttgart, die Stadtbücherei Stuttgart mit der Kinderbücherei und der Stadtbücherei West, der Bereich Kulturvermittlung des Kulturamts, der Museumspädagogische Dienst (mu*pä*di), die Vhs Stuttgart und das Deutsch-Amerikanische Zentrum.

Auch die Bürgerstiftung Stuttgart, die Stabsstelle Kinderfreundliches Stuttgart des Oberbürgermeisters, die Stabsstelle Kommunale Kriminalprävention beim Referat Recht, Sicherheit und Ordnung und die Freiwilligenagentur bei der Stabsstelle Förderung Bürgerschaftliches Engagement beim Referat Kultur, Bildung und Sport sowie die Europa Union Stuttgart werden von den „GBJ-lern“ unterstützt.

Die Idee des Gemeinnützigen Bildungsjahres entstand vor zehn Jahren aus einer Initiative von Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und der Robert Bosch Stiftung. Ziel war es, neue Formen für Jugendfreiwilligendienste zu entwickeln und dabei den Einsatz bei kommunalen Großverwaltungen zu erproben. Für den Zeitraum eines Jahres vom 1. September bis zum 31. August arbeiten junge Freiwillige
39 Stunden pro Woche im Rahmen eines festen Arbeitsvertrages für 200 Euro Taschengeld. ÖPNV-Kosten und Sozialversicherungsbeiträge werden übernommen.

Das GBJ wird an den allgemein- und berufsbildenden Gymnasien in Stuttgart und der Metropolregion ausgeschrieben, ist aber auch überregional bekannt. In diesem Jahr nehmen beispielsweise junge Leute aus der Grenzregion zur Schweiz sowie in Pakistan und der Türkei geborene Abiturienten teil. Freiwilliges Engagement im Kulturbereich ist bei den Jugendlichen sehr gefragt und wird gerade von Kulturinstitutionen, aber auch im Bereich der Gemeinwesenarbeit einer großen Kommunalverwaltung als Chance begriffen. Denn junge motivierte Menschen setzen innovative Akzente und bereichern die Teamarbeit.

Die Stellen bei der Stadtverwaltung sind für Jugendliche im Hinblick auf ein anschließendes verwaltungsfachliches Studium von Interesse. Zivildienstleistende mit besten Abiturnoten – in diesem Jahrgang zehn Abiturienten – streben einen anspruchsvollen Einsatz beim Ersatzdienst an und sind bereit, sich dafür auch drei Monate länger bei der Landeshauptstadt zu verpflichten.

Der kommunale Jugendfreiwilligendienst ist rechtlich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und vom Bundesamt für den Zivilen Ersatzdienst anerkannt. Das Sozialministerium des Landes Baden-Württemberg fördert das GBJ, das sich von anderen Angeboten durch ein besonders vielfältiges und intensives Weiterbildungsprogramm unterscheidet.

Das Weiterbildungsprogramm umfasst drei Bausteine:

Schulungen zur Wahrnehmung der konkreten dienstlichen Aufgaben; Kenntnisse über den Aufbau und die Funktionsweise der Stadtverwaltung sowie über die Geschichte und Entwicklung der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg; Informationen im Rahmen der allgemeinen politischen Bildung in den Bereichen Kommunal- und Europapolitik sowie einem aktuellen politischen Brennpunkt (dieses Jahr: „Armut in Stuttgart“). Außerdem finden mit Unterstützung des Vizepräsidenten des EU-Parlaments, Rainer Wieland, politische Bildungsreisen zum Europaparlament in Straßburg und in die europäische Hauptstadtregion Brüssel/Flandern statt. Auf Einladung von Bundestagsabgeordneten reisen die Teilnehmer außerdem nach Berlin.

Für die Durchführung des Gemeinnützigen Bildungsjahres und für das Weiterbildungsprogramm ist Achim Laur, Mitarbeiter beim städtischen Kulturamt, verantwortlich.

 



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