Frühling im Gewächshaus: Die Azaleen blühen!

Der Frühling kommt, doch noch sind erst wenige heimische Gewächse im Freiland zu blühendem Leben erwacht. Im Gegensatz zu den Azaleen im Wechselschauhaus der Wilhelma!





Sie sind dieses Jahr besonders früh dran und stehen großteils bereits in voller Blüte. Vor Kurzem hat sich zudem ein Rhododendron-Experte die ganze Sammlung genau angeschaut und festgestellt: Die Wilhelma besitzt eine der wichtigsten Azaleensammlungen in Deutschland – darunter auch Sorten, über deren Existenz sogar die Fachkreise staunen.

Dass es für Tiere Artenschutz- und Erhaltungszuchtprogramme gibt, ist bekannt. Doch für Pflanzen? Ja, auch die gibt es mittlerweile – bislang für Rosen, Freilandrhododendren und seit kurzem für Azaleen, deren botanischer Name „Rhododendron simsii“ lautet. Ihr Bestand in Deutschland wird derzeit in einer eigenen Gendatenbank erfasst, die den Austausch unter den Züchtern und die Erhaltungszucht seltener Sorten unterstützen soll. Um die Datenbank zu füllen, ist jedoch zunächst eine umfassende „Volkszählung“ nötig, das heißt, die Bestände werden durchforstet und sondiert, Sorten bestimmt und gezählt. So auch in der Wilhelma. Dabei fand der Rhododendron-Spezialist der Landwirtschaftskammer Niedersachsen unter anderem heraus, dass der Azaleen-Bestand der Wilhelma mit rund 50 Sorten zu wichtigsten Sammlungen in Deutschland gehört – neben den Beständen des Rhododendron-Parks Bremen, der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Bad Zwischenahn, des Palmengartens Frankfurt und der Sammlung in Pillnitz. Obendrein stieß der Experte auf Vertreter der Azaleen, die selbst er noch nie gesehen hatte. Zum Beispiel die Sorte `Eline`: Sie gehört damit zu den Sorten, die in Deutschland bislang gar nicht erfasst waren.

Die ersten Azaleen waren Ende des 17. Jahrhunderts aus Japan und China nach Europa gekommen, und schon bald darauf begannen die Gärtner aus den Wildformen erste Sorten zu züchten. In den letzten 200 Jahren entstanden so bis zu 2.000 Sorten weltweit, wobei jedoch über die Hälfte sang- und klanglos wieder verschwand. In deutschen Sammlungen sind heute noch bis zu 700 Sorten bekannt und erfasst.

Zu sehen sind die Wilhelma-Azaleen wie jedes Jahr von März bis Mitte April im Wechselschauhaus, ob als Topfpflanzen, Büsche oder Sträucher; ein Strauch stammt sogar noch aus dem Pflanzenbestand von König Wilhelm I., ist also mindestens 160 Jahre alt. Zwar duften Azaleen kaum – das intensive Aroma im Haus verbreiten Hyazinthen –, aber an Blütenfülle schlagen sie jede Konkurrenz, wie das derzeitige Farbenmeer aus rosafarbenen, roten, purpurnen und weißen Blüten beweist. Darin dennoch leicht zu erkennen ist die „neu entdeckte“ Sorte `Eline` (s. Bild 1): Wer vom Wintergarten aus das Gewächshaus betritt, findet sie nach wenigen Metern rechts am Wegesrand, wo sie wie ein mit rosa Blüten reich behängter Weihnachtsbaum pyramidenförmig empor wächst.



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