Bürgerportal für Stuttgart Cityweit
Die Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern der Stadt Stuttgart veranstaltet internationale Konferenz.
Die Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern der Stadt Stuttgart veranstaltet in Kooperation mit der Frauenabteilung Wien sowie dem Städtenetzwerk Femcities am 23. und 24. Juni im Stuttgarter Rathaus die internationale Konferenz „Arbeitsplätze, Dienstleistungen, Auftragsvergabe: Städte und Gemeinden als Motoren der Gleichstellung“. Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch, 23. Juni, haben die Organisatoren das Programm der Konferenz vorgestellt.
Am Gespräch nahmen teil: Dr. Ursula Matschke, Leiterin der Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern der Stadt Stuttgart, Dr. Marion Gebhart, Leiterin der Frauenabteilung der Stadt Wien, Nicole Fletcher, Leiterin nachhaltige Entwicklung, London Fire Brigade, Mikola Sinikka, Senior Adviser, The Association of the Finnish Local and Regional Authorities, Helsinki, und Kerstin Ahlberg, Institut für Sozialrecht, Universität Stockholm.
Im Zentrum der Konferenz stehen Fragen nach innovativen Strategien, Steuerungs- und Umsetzungsmöglichkeiten zur effizienten Gestaltung von Chancengleichheit in den Kommunen. Die präsentierten Lösungsansätze geben konkrete Erfahrungen in Gemeinden und Städten wieder. Der Wissensaustausch mit internationalen Expertinnen aus Verwaltung und Wissenschaft findet in Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops statt. Die Gäste kommen aus der Region, aber auch aus zahlreichen europäischen Ländern, unter anderem aus Litauen, Polen, Tschechien und Mazedonien.
Auf der Konferenz stehen zwei Themen im Mittelpunkt: Wie können Chancengleichheitspläne für die Beschäftigten sowie für die Bürgerinnen und Bürger der Städte und Gemeinden umgesetzt werden? Und welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es für eine Koppelung der öffentlichen Auftragsvergabe an die Bedingung der Frauenförderung?
Mikola Sinikka von der Vereinigung der lokalen und regionalen Behörden in Finnland untersucht in ihrem Vortrag, ob die „Europäische Charta für die Gleichstellung von Männern und Frauen auf lokaler Ebene“ – ins Leben gerufen vom Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) – ein wirksames Instrument für Kommunen darstellt. Die Europäische Charta, die auch der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster unterzeichnet hat, verpflichtet die Kommunen zur Erstellung eines kommunalen Aktionsplanes.
Dr. Ursula Matschke zeigt, wie anhand des „Kommunalen Gender Mainstreaming“ der Stadt Stuttgart eine Methode und Strategie erfolgreich erprobt wurde, die der Umsetzung der Europäischen Charta zugute kommt. „Die tatsächliche Umsetzung von Chancengleichheit, das konkrete ‚Wie’ ist gerade auch eine betriebswirtschaftliche Herausforderung und Voraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens, aber auch der Kommunen“, so Matschke.
Inés Mateos führt in ihrem Beitrag aus, wie die Stadt Basel in einem Pilotprojekt Indikatoren entwickelt hat, um mithilfe des „Gender Budget“ Änderungen im Bereich der Bildung hervorzurufen.
Kerstin Ahlberg vom Institut für Sozialrecht der Universität Stockholm beleuchtet die rechtliche Seite der Auftragsvergabe, gekoppelt an die Bedingung der Frauenförderung im europäischen Vergleich.
Das österreichische Bundesvergabegesetz ermöglicht die Berücksichtigung sozialer oder ökologischer Kriterien. Das hat sich die Stadt Wien zunutze gemacht und wird mit der Auftragsvergabe neue Wege beschreiten: „Die Stadt Wien plant eine beispielhafte Initiative auf dem Weg zu Gleichstellung und Schließung der Einkommensschere. So soll die Vergabe öffentlicher Aufträge künftig an frauenfördernde Maßnahmen in Betrieben gekoppelt werden“, so Dr. Marion Gebhart, Leiterin der Frauenabteilung der Stadt Wien.
Nicole Fletcher, verantwortlich für nachhaltige Entwicklung bei der Londoner Feuerwehr/ London Fire Brigade kann schon aus der Praxis berichten. „Aktionen, die wir durchgeführt haben, kamen nicht nur Frauen zugute. Ausrüstungsgegenstände sind nun besser angepasst, und flexibel gestaltete Arbeitsverträge stehen auch Männern zur Verfügung.“ Außerdem weist sie darauf hin, dass durch die öffentliche Auftragsvergabe Gleichstellungsstandards in den Betrieben beeinflusst werden können: „Denn wir entscheiden, wo wir kaufen.“
Am zweiten Tag werden die am ersten Tag behandelten Fragestellungen in Workshops vertieft analysiert und diskutiert. Darüber hinaus werden Informationen zum Frauen-Städte-Netzwerk FemCities gegeben und Fragen geklärt, wie man Mitglied im Netzwerk werden, wie man sich einbringen und was für man von den anderen Mitgliedern erwarten kann. Nach der Konferenz wird eine Dokumentation erstellt. Diese kann bestellt werden bei Barbara Straub, Abteilung für Chancengleichheit der Landeshauptstadt Stuttgart, E-Mail barbara.straub@stuttgart.de.
Das in Wien gegründete Frauen-Städte-Netzwerk FemCities ist eine Plattform für Fachabteilungen europäischer Städte und Gemeinden mit dem Schwerpunkt der Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern. Um das postulierte Ziel der Chancengleichheit in seiner Umsetzung transparenter zu machen, greift das Netzwerk vielfältige Themen auf seiner Homepage und in internationalen Konferenzen auf. „Dass in diesem Jahr erstmals eine Konferenz außerhalb von Wien stattfindet, zeigt die hohe Bereitschaft zu aktivem Tun der Akteurinnen in den Städten“, so Dr. Marion Gebhart, Leiterin der Frauenabteilung in Wien.
Dr. Ursula Matschke, Leiterin der Abteilung für individuelle Chancengleichheit in Stuttgart, sieht im internationalen Austausch die Chance, „die konkrete Umsetzung von Chancengleichheit in neuen Strukturen und Herausforderungen zu diskutieren und öffentlich zu machen. Denkanstöße und Erfahrungen aus anderen Ländern sind hilfreich, um in der täglichen lokalen Arbeit weiterzukommen.“
Auch die Hotels und Restaurants können rechnen. Ein Sommersaison mit nur 20 % Gästen kann sich nicht rechnen. Also wird Personal entlassen. Das ändert aber die Qualität. Statt eines Kochs kocht nun seine Frau, auch wenn Sie es nicht wirklich kann......
mehr Infos