Jahreskonferenz Cities for Children im Rathaus: OB Schuster überreicht Agenda zu kinderfreundlicher Quartiersplanung

Im Zentrum der 6. Jahreskonferenz des Städtenetzwerks “Cities for Children“, die am 14. und 15. Mai im Stuttgarter Rathaus stattfindet, steht in diesem Jahr das Thema “Kinderfreundliche Quartiersplanung“.





Im Rahmen der Veranstaltung hat Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster dem Vize-Präsidenten des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland, und dem Direktor der EU-Kommission “Erziehung und Kultur“, Pascal Léjeune, eine Agenda zur kinderfreundlichen Quartiersplanung überreicht. Schuster betonte, dies sei “eine ganz zentrale Aufgabe der europäischen Großstädte.“

Ziel der Agenda ist es, die Städte in Europa stärker für dieses Thema zu sensibilisieren und sie durch gelungene Praxisbeispiele aus europäischen Metropolen zur Nachahmung zu motivieren. Darüber hinaus bietet die Agenda die Chance, auf eine stärkere Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Gestaltung des gesellschaftlichen und politischen Miteinanders hinzuweisen.

  Agenda für kinderfreundliche Quartiersplanung

Kinderfreundliche Quartiersplanung besteht vor allem darin, sich am täglichen Leben der Kinder zu orientieren und gezielt auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Kinderfreundliche Nachbarschaften müssen sich also an den Praktiken und Bewegungsmustern der Kinder im Alltag ausrichten. Kinder erfahren beispielsweise ruhenden Verkehr als Einschränkung ihrer Freiräume und frequentierte Straßen als eine Bedrohung ihrer Sicherheit und Unabhängigkeit.

OB Schuster: “Bei dem zunehmenden Wettbewerb der Städte um junge Familien spielt ein kinderfreundliches Lebens- und Wohnumfeld eine große Rolle. Die Gestaltung der Wohnquartiere und der sie umgebenden Nachbarschaft sind dabei wichtige Faktoren, welche die Lebensqualität der Familien und Kinder beeinflussen. Europäische Kommunen müssen sich dieser Verantwortung bewusst sein.“

Rainer Wieland versprach als Vize-Präsident des Europäischen Parlaments, sich dafür einzusetzen, dass “die Kriterien für eine kinderfreundliche Quartiersplanung in Zukunft stärkere Beachtung finden werden“. Es sei das erste Mal, dass sich ein europäisches Städtenetzwerk mit so vielen Mitgliedsstädten für eine kinderfreundliche Quartiersplanung im europäischen Kontext einsetze, so Wieland weiter.

Autor des Leitfadens ist der Städtebau- und Planungshistoriker Professor Angelus Eisinger von der HafenCity Universität Hamburg. Er saß auch der Auswahljury für den diesjährigen Award vor.

Mit ihm konnte Cities for Children einen ausgewiesenen Experten für diese Aufgabe gewinnen. Der Professor leitet unter anderem die Planungsplattform “Perimeter Stadt“ und ist in der Beratung und Evaluation bei zahlreichen städtebaulichen Wettbewerben und Planungsstudien beteiligt. An der HCU Hamburg ist er Professor für Geschichte und Kultur der Metropole. “Kinder“, so Eisinger, “sind sehr viel aktivere und kompetentere Partner bei Aufgaben der Stadtentwicklung, als oftmals angenommen wird. Ich sehe ihren Beitrag als eine wesentliche Bereicherung und unverzichtbar für die Zukunft von Städte- und Quartiersplanungen.“

Dr. Ingrid Hamm, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung: “Wir wollen Städte auszeichnen, die es jungen Paaren wieder leichter machen, sich für Kinder zu entscheiden. Dazu gehört eine kinderfreundliche Quartiersentwicklung, die besonders überzeugt, wenn Kinder und Jugendliche ihre eigenen Ideen einbringen können.“

Grundlage der “Agenda für kinderfreundliche Quartiersplanung“ sind Ergebnisse aus verschiedenen Arbeitsgruppen der Mitgliedsstädte von Cities for Children, bei denen die Rolle einer kinderfreundlichen Stadtplanung thematisiert und diskutiert wurde, sowie die Bewerbungen für den 4. Award of Excellence “City for Children“. “Viele Bewerbungen zum diesjährigen Award haben gezeigt, dass sich die Kommunen europaweit durchaus bewusst sind, wie wichtig eine kinderfreundliche Quartiersplanung ist. Sie haben aber auch gezeigt, dass wir bei diesem Thema erst am Anfang eines langen Weges stehen. Es mangelt insbesondere an ganzheitlichen Vorstellungen und Konzepten“, sagte Roswitha Wenzl, Kinderbeauftragte der Stadt Stuttgart und Projektverantwortliche für Cities for Children.

  Jahreskonferenz 2012

Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster eröffnete die Konferenz am Vormittag gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung, Dr. Ingrid Hamm. Keith Whitmore, Präsident des Kongresses der Gemeinden und Regionen Europas des Europarates, Frédéric Vallier, Generalsekretär des Rates der Gemeinden und Regionen Europas, und der Vize-Präsident des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland, begrüßten die Konferenzteilnehmer.

Professor Angela Uttke, Stadtplanerin und Leiterin des Fachgebiets Städtebau und Siedlungswesen an der TU Berlin, sprach über die Partizipation von Kindern im städtebaulichen Planungsprozess. Professor Angelus Eisinger stellte die Agenda “Kinderfreundliche Quartiersplanung“ des Netzwerks Cities for Children vor.

Bei einer feierlichen Gala am Abend im Mercedes-Benz Museum wird der  European Award of Excellence “City for Children“ verliehen.

Der zweite Konferenztag am Dienstag, 15. Mai, bietet noch einmal die Gelegenheit zum Austausch in Arbeitsgruppen. Außerdem haben die rund 120 Teilnehmer aus 38 europäischen Ländern die Gelegenheit, bei Studienbesuchen interessante Projekte und Einrichtungen zur kinderfreundlichen Quartiersplanung in Stuttgart aus der Nähe kennenzulernen.

  Alle Informationen zur sechsten Jahreskonferenz Cities for Children im Internet unter www.stuttgart.de/citiesforchildren-2012. Dort steht auch die Agenda “Kinderfreundliche Quartiersplanung“ zum Download bereits. Fotos der Jahreskonferenz 2011 sind auf www.flickr.com/stadt_stuttgart zu finden.
 
 


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