Paprika: Nahrung, Gewürz, Medizin und Zierpflanze

Der Wintergarten der Wilhelma ist zur Zeit mit feurigen Farbtupfern garniert: Rot, gelb und orange leuchtet es in den Farben des Herbstes zwischen dem Selaginella-Rasen und den Sträuchern und Stauden.





Schilder warnen allerdings ausgehungerte Besucher vor dem Verzehr der attraktiven Früchtchen. Es handelt sich um verschiedene Paprikasorten, schmackhafte Vertreter der Nachtschattengewächse mit allerdings unberechenbarem Schärfegrad zwischen „och, lecker“ bis hin zu nicht druckfähigen Verwünschungen.

Die Paprika gehört ebenso wie manch andere Kulturpflanze (beispielsweise Kartoffel, Aubergine und Tabak) in die Familie der Nachtschattengewächse. Die Paprika ist ein wahrer Tausendsassa: Ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammend, dient die Pflanze bereits seit 7000 vor Christus als Nutzpflanze. Heute sind 31 Arten innerhalb der Gattung Capsicum bekannt, von denen allerdings nur fünf kultiviert werden, und zwar weltweit in tropischen und gemäßigten Zonen, denn die vielseitige Pflanze verträgt keine Kälte! Die farben- und formenreichen Früchte, bei denen es sich botanisch gesehen übrigens um Beeren handelt, enthalten viele wertvolle Stoffe: Neben jeder Menge Vitamin C finden sich Flavonoide, Carotinoide und Anthocyane (sie sorgen für die Farbe) sowie das Capsaicin, das für die oft schmerzliche Schärfe verantwortlich ist. Die Schärfe wirkt biologisch als Fraßschutz gegen Säugetiere, nicht jedoch gegen Vögel, die die Schärfe nicht wahrnehmen können. Sie fressen die Samen, die unverdaut wieder ausgeschieden und durch die Vögel so weiter verbreitet werden.

Schon früh wurde Paprika auch als Heilmittel genutzt, unter anderem gegen Zahnschmerzen und Arthrose. Heute finden sich die Wirkstoffe unter anderem in ABC Pflastern, die bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden, aber auch in Präparaten zur Behandlung von Migräne, Gürtelrose und vieles mehr. Die Wunderpflanze aus dem Urwald hält da sicher noch die eine oder andere Überraschung für uns bereit. Im Wintergarten der Wilhelma steht allerdings die Funktion als Zierpflanze im Vordergrund: Die Farbtupfer sollen das Auge der Besucher erfreuen und als kleine herbstliche Stimmungsaufheller fungieren!



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