Polizeiliche Kriminalstatistik 2010

?Die Zahl der Straftaten ist im vergangenen Jahr von 60.080 um 2,9 Prozent auf 58.352 Fälle zurückgegangen. Die Aufklärungsquote liegt mit knapp 64 Prozent über der landesweiten Marke von 59,9 Prozent.





„Die Zahl der Straftaten ist im vergangenen Jahr von 60.080 um
2,9 Prozent auf 58.352 Fälle zurückgegangen. Die Aufklärungsquote liegt mit knapp
64 Prozent über der landesweiten Marke von 59,9 Prozent. Das zeigt, was die
Stuttgarter Polizeibeamtinnen und -beamten leisten und dass sie die Erwartungen
der Bürgerinnen und Bürger erfüllen. Deshalb sind sie trotz der Einsatzbelastung
durch die Aktionen gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21, wie es von ihnen erwartet
wird, auch in allen anderen Bereichen aktiv und präsent“, sagte Polizeipräsident
Siegfried Stumpf am Freitag, 04. März 2011 bei der Vorstellung der Polizeilichen
Kriminalstatistik.
In Stuttgart könne man sich aus vielerlei Gründen äußerst wohl fühlen. „Der tägliche
Beitrag der Polizei zur Lebensqualität in der Stadt ist ein von der Bevölkerung sehr
geschätzter Wert“, so Stumpf.
2010 registrierten die Statistiker des Präsidiums 26.019 Tatverdächtige,
186 Personen weniger als im Vorjahr. Jeder Vierte war unter 21 Jahre alt.
 
Opferzahlen und Körperverletzung
Mit 10.352 erfassten Opfern wurde im Verhältnis zum Vorjahr leider ein neuer
Höchststand erreicht. Der Anstieg der Opferzahlen resultiert aus der Zunahme von
vorsätzlichen leichten Körperverletzungen und Nötigungen. Mehr als die Hälfte der
Opfer waren körperlicher Übergriffe ausgesetzt. Dabei kannten 40 % ihre
Kontrahenten. Bei den weiblichen Opfern stieg dieser Anteil auf über 60 % an.
Handelte es sich bei dem Täter um einen Verwandten, so waren knapp 70 % der
Opfer Frauen. Gab es Streitigkeiten unter Jugendlichen oder Heranwachsenden, so
waren sowohl Opfer als auch Täter regelmäßig Männer. Junge Frauen schlugen
gleichermaßen oft zu, wie im Vorjahr, jedoch sank ihr Anteil an den ermittelten
Tatverdächtigen unter 21 Jahren leicht.
Die Körperverletzungen insgesamt sind im vergangenen Jahr von 6.484 Fällen auf
6.580 Fälle gestiegen. Allerdings ist die gefährliche beziehungsweise schwere
Körperverletzung um 51 Fälle zurückgegangen. Die vorsätzliche leichte hingegen
nahm um 124 Fälle zu, weshalb die Gesamtzahl der Körperverletzungsdelikte
anstieg.


Gewaltkriminalität, Straßenkriminalität und Jugendgewalt
Während in der Landeshauptstadt Stuttgart die Fälle der gefährlichen und schweren
Körperverletzung sowie die Gewalt- und Straßenkriminalität sanken oder auf
gleichbleibendem Niveau stagnierten, nahmen sie landesweit zu.
Bei den Gewaltdelikten zählte die Polizei 2.367 Fälle. Das sind acht Fälle weniger als
im Vorjahr. Die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen sank
um 2,8 Prozent von 1.802 im Jahr 2009 auf 1.751 Fälle im vergangenen Jahr. Dies
hat auch eine positive Auswirkung auf die Straßenkriminalität, die unter anderem
dadurch nicht weiter gestiegen ist.
„Die Frage, ob man in Stuttgart sicher lebt, beantworten wir mit einem
überzeugten Ja“, so Stumpf, denn „es ist so, dass sehr viele Straftaten, gerade bei
den Gewaltdelikten, untereinander begangen werden, die Opfer also die Täter schon
aus vorherigen Situationen kannten“, sagte der Polizeipräsident.
 
Auch die Jugendkriminalität und die Jugendgewalt sind leicht zurückgegangen. Die
Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren fiel von 6.676 auf 6.559 im Jahr 2010, ein
Minus von 1,7 Prozent. Die Anzahl der gewalttätigen Jungtäter sank in der
Landeshauptstadt mit 5,6 Prozent stärker als im Land. Besonders erfreulich ist dabei
der Rückgang (-8,5 Prozent) bei den jungen Tätern von gefährlichen und schweren
Körperverletzungen. Auch die Anzahl der delinquenten unter 21-Jährigen, die unter
Alkoholbeeinflussung Straftaten begehen, hat teilweise abgenommen. So bei den
Gewaltdelikten; hier ergab sich ein Rückgang von 12,6 Prozent. Dieser fiel damit
stärker aus als auf dem Land (-5,5 %). „Die Entwicklung der Zahl alkoholisierter
Straftäter verläuft in der Langzeitbetrachtung zwar in Wellenbewegungen, zeigt aber
2010 einen positiven Abwärtstrend. Ähnlich ist es mit der Gewaltbereitschaft. Diese
ist zwar 2010 nach wie vor hoch, aber nicht weiter angestiegen. Das zeigt uns, dass
wir mit unseren Konzepten, wie zum Beispiel dem Schwellentäterprogramm, auf dem
richtigen Weg sind. Die Bekämpfung der Jugendkriminalität und Jugendgewalt wird
im Jahr 2011 weiterhin eine zentrale Aufgabe sein“, so Stumpf.
Widerstand gegen die Staatsgewalt
Besorgniserregend ist dagegen die Entwicklung bei Gewalttaten gegenüber
Polizeibeamten. „Polizeibeamte anzugreifen oder zu beleidigen, zeugt von einer
immer mehr um sich greifenden Respektlosigkeit. Niemand kann das hinnehmen,
denn hier geht es um das Durchsetzen des Rechts und die Funktionsfähigkeit der
Polizei“, machte Stumpf deutlich.
2010 registrierte die Polizei in der Landeshauptstadt knapp 500 Straftaten, in deren
Zusammenhang Widerstandshandlungen begangen wurden. Das sind 65 Fälle mehr
als im Vorjahr. 24 Fälle wurden im Zusammenhang mit dem Bahnprojekt Stuttgart 21
erfasst.
Seit 2007 stieg die Anzahl der verletzten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte von
26 auf 70 Beamte im Jahr 2010 an. „Inzwischen sind unsere Kollegen und
Kolleginnen schon bei alltäglichen Einsätzen Anfeindungen und Angriffen
ausgesetzt. Aggression und Gewaltbereitschaft zwischen den Kontrahenten schlägt
um und richtet sich von jetzt auf nacher vereint gegen die Beamtinnen und
Beamten“, sagte Siegfried Stumpf.

Diebstahlsdelikte
2010 fielen die Diebstahlsdelikte von 16.667 auf 16.493 Fälle im vergangenen Jahr
und erreichten damit den zweitniedrigsten Wert innerhalb der letzten zehn Jahre. Der
Wohnungseinbruch hat um 23,2 % zugenommen und stieg auf 790 Fälle.
41,4 % der Fälle entfallen auf den Tageswohnungseinbruch. Im ersten Halbjahr 2010
lagen die Fallzahlen etwas höher als im Vorjahr, bevor sie dann im zweiten Halbjahr
sprunghaft anstiegen.
Ermittlungen ergaben, dass sich eine Großfamilie in einem benachbarten Landkreis
angesiedelt hatte und von dort aus in verschiedenen Städten Einbrüche in
Wohnungen verübten. Intensive Ermittlungen und die enge Zusammenarbeit
innerhalb der Polizei führten im November 2010 zu der Festnahme einiger Mitglieder
dieser Großfamilie. Damit waren die steigenden Fallzahlen gestoppt.
Aufgefundenes Diebesgut und umfangreiche Spurensicherung und -vergleiche
bestätigten schließlich, dass rund 100 Wohnungseinbrüche im Stadtgebiet auf das
Konto dieser Personen gingen.
„Diese Fälle konnten allerdings nicht bis Jahresende abgeschlossen werden.
Unter Berücksichtigung dieser Fälle läge unsere Aufklärungsquote bei 22,3 % und
wäre damit weitaus höher als die im Land“, erklärte Siegfried Stumpf.
„Die Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Stuttgart sind leistungsstark,
motiviert und kümmern sich um alle Menschen in ihrer Stadt - trotz aller täglichen
Belastungen denen sie Woche für Woche auch durch Sondereinsätze ausgesetzt
sind“, betonte Polizeipräsident Siegfried Stumpf.



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