Weltwassertag: Sauberes Grundwasser im Blick

Der kommende Dienstag, 22. März, ist Weltwassertag. Die Vereinten Nationen wollen dadurch die Wichtigkeit sauberen Wassers verstärkt ins Bewusstsein rücken. Für Stuttgart stellt Wasser - Bäche und Seen, die Mineralquellen, das Grund- und Regenwasser - ein hohes…





Weltwassertag: Sauberes Grundwasser im Blick

Stadt startet Projekt zum Schutz des Grundwassers im April

16.03.2011 Umwelt


Der kommende Dienstag, 22. März, ist Weltwassertag. Die Vereinten Nationen wollen dadurch die Wichtigkeit sauberen Wassers verstärkt ins Bewusstsein rücken.Für Stuttgart stellt Wasser - Bäche und Seen, die Mineralquellen, das Grund- und Regenwasser - ein hohes Gut dar, das es zu schützen gilt. Kaum eine andere Großstadt ist von der Natur so reich mit Mineralwasser beschenkt worden wie Stuttgart. Bis zu 44 Millionen Liter des kostbaren Wassers entspringen täglich aus dem Bad Cannstatter und Berger Untergrund. Damit hat Stuttgart nach Budapest das größte Mineralwasservorkommen Europas.
Die Landeshauptstadt Stuttgart ist weithin bekannt für ihr Heil- und Mineralwasservorkommen, das sich auch aus Grundwasser aus dem Stadtgebiet speist. Viele der rund 250 Brunnen im Stadtgebiet werden für die Brauchversorgung sowie zur Gartenbewässerung genutzt. Um die Qualität des Grundwassers dauerhaft zu gewährleisten, wurde ein Heilquellenschutzgebiet festgesetzt. Aufgabe der Stadt ist es, Verunreinigungen zu erkunden und zu beheben.

Werner Flad, Leiter des Amtes für Umweltschutz, erklärt: “Grundwasserschutz bedeutet in Stuttgart daher immer auch Schutz der Mineralquellen.“ Bis Anfang des Jahres war er Chef der Stuttgarter Wasserbehörde. Daher hat sich Flad intensiv mit dem Thema Grundwasserschutz auseinandergesetzt. Schwerpunkt war die Klärung rechtlicher und finanzieller Fragen bei der Sanierung von Grundwasserverunreinigungen und Schadensfällen. Flad: “Aufgrund der fachlichen Erfahrung weiß ich natürlich um die besondere Bedeutung des Grundwassers in Stuttgart, und nach so langer Zeit ist man nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen dabei.“
EU-Projekt geht Ursachen für Verunreinigung auf den GrundDie Europäische Union fördert mit ihrem LIFE-Programm aktuell 19 Projekte in Deutschland, darunter auch das Projekt MAGPlan - Managementplan für sauberes Grundwasser in Stuttgart. Partner in MAGPlan sind die Landeshauptstadt und die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW). Die Federführung liegt beim städtischen Amt für Umweltschutz. Ziel von MAGPlan ist eine nachhaltige Verbesserung der Grundwasserqualität und damit auch ein dauerhafter Schutz des Mineralwassers in Stuttgart. Dazu entnehmen Experten im gesamten Talkessel systematisch Grundwasserproben. Sie bilden die Basis für ein detailliertes Grundwassermodell, das ein Verständnis für die Zusammenhänge im Stuttgarter Untergrund ermöglichen soll. Davon ausgehend werden bestehende Verschmutzungsquellen identifiziert und die Sanierung der Hauptschadensquellen vorbereitet.

Das Projekt MAGPlan läuft bis 2014. Ab dem 18. April 2011 werden erste Untersuchungsbohrungen im Stadtgebiet vorgenommen. Gebohrt werden zunächst sechs 30 bis 70 Meter tiefe Grundwassermessstellen im Stuttgarter Osten beim SWR und rund um die Karlshöhe. Dort weist das bestehende Grundwassermessnetz in den tieferen Stockwerken bisher die größten Lücken auf.

Die Bohrungen können für die Anwohner mit Lärmbelästigungen verbunden sein. Innerhalb einer Woche ist eine Bohrung jedoch meist fertig gestellt und zur Messstelle ausgebaut. Danach erinnert nur noch ein Deckel im Gehweg an den hier bestehenden Grundwasseraufschluss. Die anschließenden Pumpmaßnahmen und Probenahmen, die auch in rund 300 weiteren bestehenden Grundwasseraufschlüssen in der Innenstadt erfolgen, sind geräuschfrei.

Die Projektkosten - 3,4 Millionen Euro - übernehmen die Landeshauptstadt Stuttgart und die EU zu je 1,6 Millionen Euro, sowie die LUBW mit 200.000 Euro.
Veranstaltung für Fachpublikum und ÖffentlichkeitIm Rahmen einer internationalen wissenschaftlichen Begleitgruppe tauschen sich am 7. und 8. April in Stuttgart Experten der betroffenen Fachgebiete über das Thema aus. Die Gruppe wird das Projekt auch in den kommenden Jahren begleiten. Für die Öffentlichkeit wird im Anschluss an die Veranstaltung eine Exkursion zu den Mineralquellen angeboten. Genauer Ort und Zeit hierfür werden noch bekannt gegeben. Interessierte können sich zudem unter www.sauberes-grundwasser-stuttgart.de über die Veranstaltung, die Exkursion, über Hintergründe und den aktuellen Stand des Projekts informieren.
Häufig gestellte Fragen zur städtischen Wasserversorgung Woher kommt das Trinkwasser in Stuttgart?

Stuttgart wird fast zu 100 Prozent mit Wasser der Bodenseewasserversorgung oder der Landeswasserversorgung versorgt.

Ist mein Trinkwasser mit Schadstoffen (wie beispielsweise Blei) belastet?

Wasser, welches lange Zeit in Hausinstallationen steht, kann Stoffe aus dem Leitungsmaterial in unerwünschten Konzentrationen aufnehmen. Es empfiehlt sich, zur Herstellung von Lebensmitteln oder Säuglingsnahrung das Wasser vorher so lange ablaufen zu lassen oder für andere Zwecke (Blumengießen, Wäsche waschen oder ähnliches) zu verwenden, bis frisches Wasser - erkennbar an der kühleren Temperatur - austritt. Aus diesem Grund wird auch davon abgeraten, Wasser aus dem Warmwasserkreislauf zur Zubereitung von Speisen und Getränken zu verwenden. Blei hat in der württembergischen Trinkwasserversorgung noch nie eine Rolle gespielt, da schon 1878 König Wilhelm seine Verwendung als Leitungsmaterial verbot.

Ist das Trinkwasser zur Herstellung von Babynahrung geeignet?

Sowohl Bodenseewasser als auch Landeswasser liegen deutlich unter den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung und sind somit sehr gut zur Herstellung von Säuglingsnahrung geeignet. Mit einer Ausnahme werden sogar die Grenzwerte der Diätverordnung für Wasser zur Herstellung von Säuglingsnahrung problemlos eingehalten. Lediglich der Nitratgehalt des Landeswassers hält den festgelegten Wert nicht ein, liegt aber dennoch sehr deutlich unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung. Mineral- oder Tafelwässer, die diese Werte einhalten, können entsprechend beworben werden (“geeignet zur Herstellung von Säuglingsnahrung“). Diese Werte sind aber nicht gesundheitlich begründet, sondern sollen nur dokumentieren, dass sich dieses Wasser vom “normalen“ Trinkwasser abhebt.

Wo kann ich mein Trinkwasser untersuchen lassen?

Wer sein Trinkwasser untersuchen lassen will, bekommt beim Gesundheitsamt Auskünfte über zugelassene Untersuchungsstellen. Darüber hinaus kann das Gesundheitsamt auch Auskünfte über die zu untersuchenden chemischen Stoffe erteilen (zum Beispiel solche, die sich durch den Einfluss der Hausinstallation nachteilig auf die Trinkwasserqualität auswirken können).

Ist rostiges Wasser gesundheitsschädlich?

Laut Trinkwasserverordnung gehört Eisen zu den Stoffen, die auf Auffälligkeiten in der Trinkwasserinstallation hinweisen. Demnach basiert der Grenzwert für Eisen nicht auf einer gesundheitsschädlichen Wirkung, sondern wurde aufgrund von ästhetischen und technischen Gründen festgelegt. Einem Kommentar zur Trinkwasserverordnung zu Folge ist eine Beeinträchtigung der menschlichen Gesundheit durch hohe Eisen-Dosen im Trinkwasser nicht bekannt. Allerdings können hohe Eisenkonzentrationen im Trinkwasser zu einer erheblichen Geschmacksbeeinträchtigung führen. Außerdem können beim Wäschewaschen unter Umständen Verfärbungen auftreten. Eisen im Wasser weist vor allem auf Korrosionsvorgänge in der Hausinstallation hin, die zu Rohrbruch führen können, so dass schon aus diesem Grund Maßnahmen zur Abhilfe zu erwägen sind.

Das Gesundheitsamt berät die Einwohner bei Fragen unter Telefon 216-1953 oder 216-2296



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