Das Comeback der Erdmännchen

Ende November 2012 begann der Umbau der Erdmännchenanlage, Anfang April 2013 war sie bezugsfertig. Vier der südafrikanischen Schleichkatzen sind jetzt in die runderneuerte Anlage eingezogen: zwei in Stuttgart geborene Männchen sowie zwei Weibchen aus Warschau. Sich kennen lernen, um die Rangfolge streiten und flirten durfte das Quartett aber schon im Winterquartier hinter den Kulissen.





Somit konnten sie sich beim Einzug ganz auf die Eroberung ihres neuen Reviers nach Erdmännchen-Art konzentrieren: alles erkunden und ausgiebig markieren, Probegrabungen durchführen, Verstecke suchen –  und vor allem, sich immer wieder aufwärmen oder im Innengehege von den vielen neuen Eindrücken erholen. Dann sind die Tiere trotz ihrer Rückkehr auf die Anlage für Besucher zeitweilig nicht zu sehen*.

Brrr, ist das kalt da draußen – fanden die Erdmännchen, als sie ihre runderneuerte Außenanlage erstmals betraten. Und schwupp, waren sie wieder durch eine der drei Verbindungsröhren in den beheizten Innenräumen verschwunden. Kein Wunder, denn so ein winterlicher Frühling, wie ihn Mitteleuropa derzeit erlebt, ist nicht gerade nach dem Geschmack der Sonnenanbeter aus Südafrika. Doch lange hielt es die neugierigen Tiere nicht in ihrem Unterschlupf. Und schon bald fanden sie, was ihnen am meisten behagt: eine kuschelige Kuhle direkt unter einem tüchtig einheizenden Wärmestrahler. Gleich unter vier solcher künstlicher Wüstensonnen sowie auf einer „Heizplatte“ können es sich die Bewohner der neuen Anlage gemütlich machen. Angebracht wurden diese in halboffenen Höhlen, unter Felsvorsprüngen und über offenen Liegeflächen, so dass die Tiere auch bei Regen im Trockenen sitzen können, ohne dass ihnen die Sicht nach oben ganz versperrt ist. Denn Erdmännchen sind von Natur aus immer auf der Hut, wobei die Gefahr in ihrer Wüstenheimat meist von oben droht, durch Greifvögel. Auch erhöhte Aussichtsplattformen gehören deshalb unbedingt in jedes artgemäße Erdmännchenheim. In der runderneuerten Anlage, deren Umbaukosten von rund 250.000 Euro der Wilhelma-Förderverein übernahm, bieten sich Felsen, Baumstämme und eine große Eichenwurzel als Wachtürme an. Von diesen aus hält immer mindestens ein Tier Ausschau nach Feinden, und das oft in der bei Besuchern beliebtesten Pose: Männchen machend. Den Hintergrund der Anlage, die beim Umbau zudem um 40 Prozent auf 120 Quadratmeter gewachsen ist, bilden nun rötliche Kunstfelsen im gleichen Look wie in der Zebra- und der Elefantenanlage nebenan sowie im neuen Gorilla-Außengehege. Ein weiteres Highlight im Erdmännchen-Reich: der etwa 12 Quadratmeter große und eigens mit einer dickeren Schicht Substrat aufgefüllte Buddelplatz: Hier können die Tiere selbst Architekt spielen und nach Herzenslust eigene Bauten anlegen. Und falls sie damit nicht zu sehr beschäftigt sind, dürfen sie natürlich auch für Nachwuchs sorgen. Dafür ist in einem Erdmännchenclan stets nur ein dominantes Paar zuständig, die anderen spielen Babysitter, was in der Natur die Überlebenschancen der Kleinen erhöht. Zudem verhindern chemische Botenstoffe des züchtenden Paares, dass die im Clan lebenden Nachkommen geschlechtsreif werden. Wer in der neu formierten Gruppe dieses Elternpaar stellen wird, dürfte sich bald zeigen. Und vielleicht gibt es ja schon im Sommer den ersten Zuwachs im neuen Heim ...

*Das gilt auch für einen der Tage zwischen 25. und 29.4. (verschoben von 18. bis 23.4.!): Dann ist der Weg bei den Erdmännchen wegen Asphaltarbeiten voraussichtlich gesperrt.



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