Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster hat heute in einer Feierstunde der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) ein so genanntes Findbuch zum Archiv der IRGW übergeben.
Barbara Traub, Vorstandssprecherin der IRGW, nahm das Buch entgegen. Der Band erschließt auf über 560 Seiten das Archiv der jüdischen Gemeinde.
OB Schuster dankte der IRGW für die Entscheidung, ihr Archiv dem Stadtarchiv für die professionelle Betreuung zu überlassen: „Das ist ein außerordentlicher Beweis des Vertrauens und der guten Zusammenarbeit zwischen der Landeshauptstadt und der jüdischen Gemeinde hier im Herzen Stuttgarts.“
Die IRGW und die Stadt hatten am 1. Dezember 2003 einen Vertrag geschlossen, der die Übergabe des Archivs unter Eigentumsvorbehalt an das Stadtarchiv regelt. Darin bekundeten sie auch die Absicht, auf der Basis des Archivbestands ein Jüdisches Dokumentationszentrum aufzubauen, das über einzelne Projekte hinaus beim Stadtarchiv verankert werden soll.
Bewusst wollte die IRGW das Archiv nicht an das Jüdische Zentralarchiv in Heidelberg abgeben. Barbara Traub: „Vor Ort wird das Archiv besonders dazu beitragen, die historische Identität der jüdischen wie nichtjüdischen Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Es wird helfen, die jüdische Geschichte der Stadt als Teil von Stuttgarts Geschichte bewusst zu machen. Darüber hinaus wird es der Gemeindeverwaltung bei Bedarf einen raschen Rückgriff ermöglichen.“
Die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg beim Wissenschaftsministerium hat die Erschließung nachhaltig unterstützt, indem sie Personalkosten übernommen hat. Bearbeiter war bis zu seinem Tod im Mai 2006 Dr. Michail Fundaminski sel. A., Vorstandsmitglied der IRGW. Das Stadtarchiv hat anschließend die Arbeiten fortgeführt. Nach Abschluss der Verzeichnung umfasst der Bestand nunmehr
39 Regalmeter Akten sowie 600 Fotos.
Das Archiv enthält die Unterlagen seit der Neugründung der jüdischen Gemeinde 1945; die Überlieferung der alten, von den Nationalsozialisten nahezu ausgelöschten Gemeinde ist verschollen. „Der Bestand bildet künftig die unverzichtbare Grundlage für die Erforschung der Geschichte jüdischen Lebens in Stuttgart und Württemberg nach der Schoah“, so Dr. Roland Müller, Direktor des Stadtarchivs. Bereits mehrere Forscher haben die Quellen für ihre Projekte genutzt.
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