1000 kleine Schritte aus der Krise

Unternehmensbefragung der städtischen Wirtschaftsförderung zeigt negative Auswirkungen der Wirtschaftskrise in Stuttgart





Die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart hat sich für 2010 zum Ziel gesetzt, unter dem Motto „1000 kleine Schritte aus der Krise“ den Kontakt zu den hiesigen Firmen intensiv zu pflegen sowie die Serviceleistungen für die Unternehmen weiter zu optimieren. Zahlreiche Stuttgarter Unternehmen sind von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise ernsthaft betroffen. Dies bestätigt eine Befragung der Wirtschafsförderung aus den Monaten Februar und März 2010. Hierzu wurden 2.200 Stuttgarter Firmen angeschrieben. Die Rücklaufquote betrug dabei rund zehn Prozent – ein sehr gutes Ergebnis für schriftliche Befragungen. „Die hohe Resonanz auf die Befragung zeigt vor allem, dass die Unternehmen mehr denn je ein großes Interesse und Bedürfnis haben, das Kontaktangebot und die Serviceleistungen der Wirtschaftsförderung wahrzunehmen“, so Dr. Klaus Vogt, Leiter der Wirtschaftsförderung. Die teilnehmenden Unternehmen kommen aus allen Branchen und gehören den Sparten Produktion, Handel, Handwerk und Dienstleistung an. Die Bau- und Immobilienbranche ist mit rund 30 Prozent besonders stark vertreten.

Die Befragung sollte herausfinden, ob die Stuttgarter Unternehmen von der wirtschaftlichen Krise und deren Folgen direkt betroffen sind. Dies bestätigen rund 80 Prozent der Befragten. Hiervon geben rund 95 Prozent an, von „Umsatzrückgang“ (45 Prozent) und „weniger Aufträgen“ (26 Prozent) betroffen zu sein. Aber auch „schwindende Investitionsbereitschaft“ bzw. „Kaufzurückhaltung der Kunden“, „nachlassende Kunden- und Besucherzahlen“ sowie eine „schlechte Zahlungsmoral“ machen den Unternehmen gegenwärtig zu schaffen.

Service und konkrete Maßnahmen weiterhin gefragt

Auch die Serviceleistungen sowie die Maßnahmen aus dem „Konjunkturpaket“, das die Wirtschaftsförderung 2009 ins Leben gerufen hat, wurden hinsichtlich Bekanntheit, Nutzung und Interesse abgefragt. Hierzu äußern sich rund 90 Prozent: Zu den bekanntesten Serviceleistungen der Wirtschaftsförderung zählen die „allgemeine Beratung“ (62 Prozent), „Standortsicherung“ sowie „Existenzgründung“ (jeweils 39 Prozent). Größtes Interesse signalisieren die Firmen bezüglich des Angebots der Wirtschaftsförderung im Internet (25 Prozent), der Standortsicherung und der allgemeinen Beratung (jeweils 24 Prozent). Der Newsletter der Wirtschaftsförderung zählt zu den Angeboten, die die befragten Firmen intensiv nutzen (13 Prozent). Zu den bekanntesten Maßnahmen des „Konjunkturpakets“ gehören die kostenlose Erstberatung (47 Prozent), Seminare/ Informationsveranstaltungen (47 Prozent) und die Insolvenzberatung (32 Prozent). Die Konjunkturangebote, die bei den Unternehmen auf das größte Interesse stoßen, sind: Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten, Vermittlung von Fachexperten und Seminare/Informationsveranstaltungen. Zu den Konjunkturmaßnahmen äußerten sich insgesamt rund 70 Prozent. 63 Prozent der befragten Firmen äußern den Wunsch, ab sofort den Newsletter der Wirtschaftsförderung zu beziehen. 34 Prozent melden Interesse an einem persönlichen Gespräch mit einem Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung, 78 Prozent an den Veranstaltungen der Wirtschaftsförderung.

Wünsche an die Stadtverwaltung und die Wirtschaftsförderung


Weiter waren die Unternehmen aufgefordert, Wünsche, Kritik und Verbesserungsvorschläge mitzuteilen. Dabei zeigt sich ein breites Spektrum an Wünschen und Verbesserungsvorschlägen. Primär haben die Firmen hohen Bedarf an Informationen sowie an Unterstützungsleistungen durch die Stadtverwaltung und der Wirtschaftsförderung. So wünschen sich die Firmen von der Stadtverwaltung weniger Bürokratie, eine bessere Unterstützung bei Baumaßnahmen, rasche Genehmigungen und eine konstruktive Zusammenarbeit. Auch Themen wie Reduzierung der Gewerbesteuer, Internationalisierung Stuttgarts, Fahrverbot oder Parkverbot für Lieferanten in der Innenstadt sind für Stuttgarts Unternehmen wichtige Anliegen, bei denen der Wunsch nach Unterstützung seitens der Stadtverwaltung besteht.

An die Adresse der Wirtschaftsförderung wird beispielsweise der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit für kleine Unternehmen herangetragen. Auch die Vermittlung von und Beratung zu Förderprojekten, Fachexperten und Kooperationsmöglichkeiten sind den Unternehmen wichtig. Erhöhten Informationsbedarf haben die Firmen vor allem bezüglich Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten.

Klaus Vogt: „Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen sehen sich zahlreiche Firmen vor neue Herausforderungen und schwierige Aufgaben gestellt. Entsprechend haben sie ein erhöhtes Bedürfnis an Unterstützung und Informationen. Das ist genau der Punkt, an dem die städtische Wirtschaftsförderung mehr denn je gefordert ist. Hier werden wir anknüpfen. Insgesamt dienen uns die gewonnen Ergebnisse der Fragebogenaktion als wertvolle Grundlage, um unsere Serviceleistungen und Angebote zukünftig weiter zu optimieren.“



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