Bürgerportal für Stuttgart Cityweit
Entwicklungspolitische Entscheidungen der Bundesregierung müssen die Interessen der deutschen Wirtschaft berücksichtigen – so steht es im Koalitionsvertrag vom 27. Oktober 2009.
Bereits die Vorgängerregierung hatte die stärkere Einbeziehung wirtschaftlicher Themen in die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) festgeschrieben. Es mangelt jedoch an der Umsetzung. Dabei zeigen Erfahrungen, dass dadurch die Nachhaltigkeit von Projekten deutlich gesteigert würde: Nicht selten führen Unternehmen Projekte der EZ in Eigenregie fort, wenn sich der institutionelle deutsche Partner zurückgezogen hat. Dies ist im Sinne des deutschen Steuerzahlers und dient auch den Interessen der Entwicklungsländer.
Umwelttechnologien verbreiten, Bildungsexport fördern
Wie kann eine engere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft konkret aussehen?
Beispiel Ausbildung: Ein großes Problem für Auslandsinvestitionen sind oftmals Defizite in der beruflichen Bildung. Mit der Einführung des deutschen dualen Ausbildungssystems könnten sie gemildert werden. So hat die Handelskammer Hamburg in Madagaskar mit dortigen Partnern ein Ausbildungsprogramm entwickelt: Weit über 1.000 Auszubildende haben einen von rund 15 Berufen erlernt. Deutsche Unternehmen, die im Ausland in die Ausbildung lokaler Arbeitskräfte investieren, verbinden ihr Engagement grundsätzlich mit der Etablierung hoher ökologischer und sozialer Standards. Unter dem Stichwort CSR (Corporate Social Responsibility) sind in Brasilien, Südafrika und mehreren asiatischen Ländern deshalb von den Auslandshandelskammern (AHKs) Beratungszentren für interessierte Unternehmen gegründet worden. Somit tragen deutsche Investitionen neben der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auch zur gesellschaftlichen Entwicklung in den Gastländern bei.
Beispiel Umweltschutz: Um die Erfolgsquote in der deutschen EZ zu erhöhen, müssen Leuchtturmprojekte systematisch identifiziert und ihre Übertragbarkeit in andere Länder gewährleistet werden. Gute Erfolge haben Projekte zum Klimaschutz und zur beruflichen Bildung. Bei der Ausbildung zum „Umweltberater“ z.B. erlernen lokale Arbeitskräfte die Vorteile von energieeffizienter Produktion und beraten anschließend die Unternehmen vor Ort. Dabei wird das Know-how von Organisationen der deutschen EZ bereitgestellt, während die AHKs den Zugang zu den Unternehmen sicherstellen. Das Projekt schafft damit eine “Win-Win-Situation“: Es trägt zum Klimaschutz bei und bietet Chancen für den Einsatz deutscher Technologien.
Fazit: Wirtschaft in bilaterale Regierungsgespräche einbinden
Entwicklungspolitische Schwerpunkte werden mit den Ländern im Rahmen von bilateralen Regierungsverhandlungen vereinbart. Die Vorschläge der deutschen Wirtschaft sollten im Vorfeld dieser Gespräche eingeholt werden. Jahrelange Erfahrungen der Unternehmen in den Ländern und Kenntnisse über die regionalen Gegebenheiten könnten von den AHKs in den bilateralen Dialog eingebracht werden. Außerdem führen die AHKs selbst weltweit rund 100 Projekte mit entwicklungspolitischem Hintergrund durch, insbesondere in den Bereichen Umwelttechnologie und berufliche Bildung. Der unmittelbare Zugang zu den Unternehmen erweist sich dabei als Erfolgsfaktor. Eine stärkere Einbindung in den Dialog über die Ausge-staltung der deutschen EZ wäre daher für alle Seiten von Vorteil.
Die Wilhelma ist mit über anderthalb Million Besuchern pro Jahr eine der beliebtesten Freizeiteinrichtungen in ganz Baden-Württembergs. Sie ist einer der besucherstärksten Zoos in ganz Deutschland. Sie ist der einzige zoologisch-botanische Garten i.....
mehr Infos