Deutschland für ausländische Fachkräfte nicht attraktiv

Wenn heute die Koalitionsspitzen über neue Regeln bei der Zuwanderung beraten, geht es um das Zukunftsthema Nummer eins in Deutschland: den drohenden Fachkräftemangel.





Das betonte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann. In ein schlüssiges Gesamtkonzept gehört auch eine höhere  Zuwanderung von gut qualifizierten Fachkräften – und zwar unabhängig vom Herkunftsland. Denn trotz guter Bildungsangebote, Infrastruktur und Lebensqualität gilt Deutschland bei ausländischen Fachkräften und Studenten nur als mäßig attraktiv. "Auch in anderen Ländern sind gute Mitarbeiter knapp und wir müssen uns sehr anstrengen, wenn wir im Wettbewerb um die besten Köpfe aus aller Welt mithalten wollen", so Driftmann unter Verweis auf eine Umfrage unter 47 Auslandshandelskammern, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag vergangene Woche vor dem Hintergrund der Diskussion um Fachkräftemangel und Zuwanderung durchgeführt hat.

Driftmann: "Unsere AHK-Umfrage bestätigt, dass eine größere gesellschaftliche Offenheit gegenüber Fachkräften aus dem Ausland unbedingt notwendig ist." So zögen beispielsweise qualifizierte junge Türken einen Deutschlandaufenthalt oft nicht in Betracht, weil sie das Gefühl  hätten, hier "nicht willkommen zu sein". Es fehle zudem an Unterstützung seitens der Hochschulen bei organisatorischen Fragen, so z.B. der Suche ausländischer Studenten nach Unterkunftsmöglichkeiten - auch das im Gegensatz zu anderen Ländern. Statt leicht wird in Deutschland alles zunächst einmal schwer und kompliziert gemacht, beklage u.a. die AHK Indien.


Deutschland müsse durch eine Reihe von Sofortmaßnahmen seine Attraktivität für qualifizierte Zuwanderer verbessern, forderte der DIHK-Präsident an die Adresse der Koalitionsrunde. Dazu gehörten: die Aussetzung der Vorrangprüfung, eine Absenkung der Einkommensgrenze für Hochqualifizierte auf 40.000 Euro, bessere Sprachangebote, Orientierungshilfen im Land sowie eine bessere Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Driftmann: "Viel Herz statt kalte Schulter muss das Motto sein. Wir sollten uns über jeden gut ausgebildeten Ausländer freuen, der zu uns kommen möchte und im Ausland viel professioneller für Deutschland als Arbeits- und Studienort werben."


Das größte Problem für ausländische Fachkräfte werde in der deutschen Sprache gesehen, so ein Ergebnis der AHK-Umfrage. Fachkräfte bevorzugten deshalb häufig den Weg in englischsprachige Länder. Als ungünstig erweise sich, dass die Möglichkeiten zum Erlernen der deutschen Spräche spürbar zurückgefahren wurden, z.B. durch Schließung von Goethe-Instituten oder die angespannte Finanzsituation der deutschen Auslandsschulen.


Komplizierte Gesetze und Antragsverfahren, unterschiedlichste Ansprechpartner zur Erlangung von Aufenthalts- und Arbeitserlaubnissen sehe jede zweite AHK als Hürde für Zuwanderung an. Problematisch sei auch der Mitzug von Familien.  Viele AHKs geben an, man wünsche sich für Deutschland insgesamt ein klares Regelwerk zur Zuwanderung und verweisen dabei auf Länder wie Kanada, Australien oder Neuseeland. Die AHK-Umfrage bestätigt damit die Einschätzung des DIHK, dass wir in Deutschland in der kommenden Zeit den Umstieg zu einem transparenten Zuwanderungsmodell brauchen, das sich an erfolgreichen internationalen Vorbildern orientiert.



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